26. Juni 2015
Laserdrucker sind in Büros nicht mehr wegzudenken. In Großraumbüros hat man in der Regel Netzwerkdrucker und greift mit mehreren Kollegen auf einen Drucker zu. Selbst im Small Office / Home Office Bereich ist meist ein Laserdrucker anzufinden. Macht ja auch Sinn! Laserdrucker sind wesentlich günstiger im Seitenpreis! Sie sind schneller, günstiger, langlebiger und überhaupt kann man Tintenstahldrucker eh nicht im Netzwerk einbinden. Von den Kosten für die Tinten und der ewigen Tintenwechsel mal ganz abgesehen. Alles gute Gründe die für die Vorherrschaft der Laserdrucker sprechen!
Aber ist das denn noch so? Sind all diese Gründe überhaupt noch aktuell und dieses Denken zeitgemäß?
Wir sehen hier gerade in den letzten 2-3 Jahren eine deutliche Wende!
All die oben genannten Gründe stimmen, keine Frage, wenn man an die Druckerauswahl und Druckerlandschaft von vor 10 Jahren denkt!
Mittlerweil haben die Tintenstrahlgeräte aber ganz klar aufgeholt und einigen Boden gut gemacht!
Einige Hersteller haben gar einen strategischen Wandel, weg vom Laser hin zum Tintenstrahldrucker. HP setzt beispielsweise voll auf die OfficeJet Serie und ersetzt damit den Laser in diesem Segment. Epson´s Slogan: Bye bye Laser. Okay Epson spielt bei Laserdruckern absolut keine Rolle, daher kann man sicher so argumentieren…
Aber zu den Fakten; Nehmen wir mal als Beispiel den HP Laserjet 1200N, ein klassischer Netzwerkdrucker der vor etwas über 10 Jahren von HP auf den Markt gebracht wurde. Der dazu passende Toner, der C7115X hat 3.500 Seiten Druckleistung und war damit, für damalige Verhältnisse, ein oft und gern genutzter Drucker für Büros in dem 3 bis 6 Mitarbeiter Zugriff drauf hatten um ihre Dokumente druckten. Sei es Bestellungen, Angebote, Rechnungen oder die eine oder andere Mail, die ausgedruckt wurde. Die Performance und der Seitenpreis waren damals von keinem Tintenstrahldrucker zu schlagen. Aber gerade der Seitenpreis war bei dem Laserjet 1200N weder damals noch heute wirklich günstig! Es waren damals einfach die HP Tintenpatronen, die sehr teuer waren! Der Grund dafür ist, dass es damals bei HP nur Druckkopftinten gab. Also Tintenpatronen, bei denen der Druckkopf selbst in der Tinte verbaut ist! Klassische HP Druckerpatronen waren damals die 51626AE, 51629AE, C6615DE und auch die 51645AE, wenn wir mal bei HP bleiben. Alles Tinten der Deskjet Serien von HP und einer Druckleistung von 600-900 Seiten. Und wenn auch im Vergleich zum Laserdrucker sehr teuer, für damalige Verhältnisse hatten diese Druckerpatronen ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Damals! Im Durchschnitt haben die 4 genannten Tinten 760 Seiten Druckleistung und kommen etwas mehr als auf ein Fünftel des Toners C7115X. Hinzu kam, wie schon erwähnt der recht hohe Preis, da alles Druckkopftinten waren. Ganz zu schweigen davon, dass es damals auch eher schwierig war Tintenstrahldrucker in einem Netzwerk einzubinden.
Doch ist das auch heute tatsächlich noch so?
Machen wir den Vergleich:
Als Laserdrucker nehmen wir den HP Laserjet Pro 400 M401. Dieser ist durchaus mit dem Laserjet 1200N zu vergleichen wenn man die Performance von damals und heute in Relation setzt. Das dazu passende Verbrauchsmaterial ist die HP Tonerkartusche CF280A mit 2.700 Seiten oder der CF280X mit 6.900 Seiten. Berechnen wir mal den jeweiligen Seitenpreis:
CF280A: aktueller Preis: 94,46€ : 2.700Seiten = 3,498 Cent/ Seite
CF280X: aktueller Preis 162,85€ : 6.900 Seiten = 2,360 Cent/ Seite
Soweit der Laserdrucker!
Nun stellen wir einen Tintenstrahldrucker gegenüber und da es heute fast keine reinen Monochrom Tintenstrahldrucker mehr gibt nehmen wir den HP OfficeJet PRO 200, ein Drucker der auch ganz klar auch für Unternehmen konzipiert ist!
Bei dem Verbrauchsmaterial bleiben hier bei der schwarzen Tintenpatrone um es fair zu halten. Die zu diesem Drucker passende Druckerpatrone ist die CN045AE mit 2.300 Seiten.
Rechnen wir hier:
CN045AE: aktueller Preis: 29,31€ : 2.300 Seiten: 1,274 Cent/Seite
Im Vergleich zu der X-Variante des Toners haben sie mit der Tinte den Seitenpreis fast halbiert! Zu der A-Variante mit 2.700 Seiten sogar fast gedrittelt!
Der Druckerhersteller Epson hat sich von der Laserdrucker Technologie schon vor ein paar Jahren komplett distanziert. Mittlerweile bringt Epson ausschließlich nur noch Tintenstrahl Drucker bzw. Multifunktionsgeräte auf den Markt. Sicher auch darin begründet, dass Epspn beim Laser jegliches KnowHow fehlt und man bspw. die letzten Gehversuche mit umgelabelten Konica Minolta Druckern unternahm.Diesen Trend können wir auch bei Canon feststellen und auch HP stellt immer mehr die Tintenstrahldrucker- und Multifunktionsgeräte in den Vordergrund. Ganz von den Laserdruckern hat und wird HP sich allerdings nicht abwenden. Kyocera geht da einen ganz anderen Weg und setzt ausschließlich nur auf Laserdruckertechnologie.
Natürlich gibt es heutzutage auch Laserdrucker, die einen weitaus günstigeren Seitenpreis erzielen können als unser Rechenbeispiel mit der HP Druckerpatrone, aber da redet man sicher von Hochleistungsdruckern und einem Druckvolumen von über 25.000 Seiten pro Monat.
Unser Fazit:
Laserdrucker haben in unseren Büros nicht mehr die Vorherrschaft und haben mittlerweile in den Tintenstrahldruckern einen ebenbürtigen Gegner gefunden.
Die Ausrede der Druckkosten und auch der Druckgeschwindigkeit verliert immer mehr an Gewicht! Tintenstrahldrucker sind leistungsfähig, im Netzwerk einzubinden und minimieren auch für Office Anwender klar das Druckbudget. Nicht zu vergessen die Ozonbelastung, die von einem Laserdrucker ausgeht. Wer also auch im Büro einen neuen Drucker anschaffen möchte, wird immer häufiger einen leistungsfähigen Tintenstrahler wählen.
In diesem Sinne; Ihr Stefan Thalhofer von – tinteablager.de